Das Ohr

Das äußere Ohr

Unsere Ohrmuschel (1) ist wie ein Trichter, der gesprochene Worte und andere Schallwellen aufnimmt. Durch den Gehörgang (2) gelangen diese Wellen bis zum
Trommelfell (3). Außerdem befinden sich im vorderen Gehörgang Drüsen. Sie erzeugen das Cerumen, das so genannte Ohrenschmalz. Es schützt das Ohr vor Verunreinigungen und Infektionen.

Das Trommelfell ist eine Membran, etwa so groß wie ein Cent-Stück. Die Membran trennt das äußere Ohr luftdicht vom hinter ihr liegenden Mittelohr ab. Treffen Schallwellen auf das Trommelfell, wird es in Schwingung versetzt.

Das Mittelohr

Das Trommelfell wandelt die ankommenden Schallwellen in mechanische Schwingungen um. Diese werden nun durch das Mittelohr weitergeleitet. Das Mittelohr ist ein winziger, mit Luft gefüllter Raum. Er beherbergt die drei kleinsten Knochen, die sich im menschlichen Körper befinden: den Hammer (4), den Amboss (5) und den Steigbügel (6), die gemeinsam als Verbindung zwischen dem Trommelfell und dem Innenohr fungieren. Der Hammer liegt am Trommelfell an. Er leitet die Schwingungen an den Amboss weiter und der wiederum an den Steigbügel. Der Steigbügel sitzt am ovalen Fenster des Innenohrs. Durch die Hebelwirkungen der drei Gehörknöchelchen werden die Schwingungen des Trommelfells zudem noch verstärkt.

Ein weiteres Organ, das sich an das Mittelohr anschließt, ist die Eustach’sche Röhre (7), die auch Ohrtrompete genannt wird. Sie stellt eine Verbindung zum Nasen-Rachen-Raum her und gleicht den Luftdruck im Mittelohr mit dem unserer Umgebung ab. – Wenn wir schlucken oder gähnen, dann öffnet sich die Ohrtrompete. Der Luftdruck zwischen Innen und Außen wird ausgeglichen. Unser Trommelfell bleibt dadurch beweglich.

Der bekannte „Druck auf den Ohren“ entsteht, wenn kein Ausgleich zustande kommt. Das geschieht z.B. bei erheblichen Druckschwankungen, wie sie bei Start und Landung eines Flugzeugs auftreten. Mitunter wölbt sich dann das Trommelfell schmerzhaft nach außen. Schlucken oder Niesen hingegen können Linderung schaffen.

Das Innenohr

Zum Innenohr gehört die Cochlea, die so genannte Hörschnecke (9). Sie ist etwa so groß wie eine Erbse, hat tatsächlich die Form einer Schnecke und ist mit Flüssigkeit gefüllt. In den Windungen der Cochlea sitzen winzige Haarsinneszellen. Sie nehmen die Schwingungen auf, die vom Mittelohr über das ovale Fenster an die Flüssigkeit abgegeben werden. Die Schwingungen werden in Impulse umgewandelt, die den Hörnerv (10) stimulieren. Schließlich wird die Schallinformation im Gehirn verarbeitet und ein Höreindruck entsteht. Die Schwingungen werden als Sprache, als Musik oder auch als Lärm erkannt.
Ebenfalls Teil des Innenohrs sind die Bogengänge (8), unser Gleichgewichtsorgan. Wird dieses Organ übermäßig beansprucht – etwa durch schnelles Drehen um die eigene Köperachse oder durch eine turbulente Schifffahrt – können Schwindelgefühl und Übelkeit die Folge sein.

Es ist wie ein Wunderwerk der Natur – unser Ohr. Es macht, dass wir die Welt um uns her akustisch wahrnehmen können, dass wir sie täglich erfahren und Neues lernen. Es sorgt für unsere geistige Vitalität. Und es sichert auch unser Gleichgewicht. Es macht, dass wir uns im Raum orientieren können. Es behütet uns vor Gefahren und lässt uns aufmerksam durch die Welt gehen.
Unser Ohr ist ein sehr komplexes Gebilde, ein perfekt arbeitendes System, dass jedoch durchaus empfindlich und verletzbar ist.
Unterteilen lässt sich das Ohr in drei Bereiche: das äußere Ohr, das Mittelohr und das Innenohr.